Budget schlägt Bewusstsein? Der Spagat zwischen Kostendruck, Nachhaltigkeitsbemühungen und Digitaler Verantwortung. // Bunte Vögel auf einem Ast vor einem grünen Hintergrund

Dieser Beitrag ist Teil unserer Serie „Sustainable IT“. Alle Beiträge der Serie finden Sie hier.


In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und angespannter Märkte stehen viele Unternehmen unter erheblichem Kostendruck. Investitionen werden auf den Prüfstand gestellt, Budgets eingefroren, Effizienz zur obersten Maxime erklärt. Allzu häufig geraten dabei nachhaltige Initiativen ins Hintertreffen – als wären sie ein „Nice-to-have“, das man sich nur in guten Zeiten leisten kann. Doch dieser Gedankengang greift zu kurz.

Gerade in der IT zeigt sich: Kostenbewusstsein und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus – im Gegenteil. Wer IT-Systeme konsequent energieeffizient, ressourcenschonend und intelligent betreibt, kann nicht nur CO₂-Emissionen senken, sondern auch spürbare Einsparungen erzielen. Wer in eine nachhaltige Datenkultur investiert, kann aufgrund der höheren Datenqualität bessere Entscheidungen treffen, mehr Sicherheit gewährleisten und erfolgreicher neue Technologien einführen. Und wer Mitarbeitende frühzeitig einbindet und qualifiziert, kann nicht nur die Mitarbeiterbindung und Identifikation mit dem Unternehmen fördern, sondern auch messbare Effizienzgewinne realisieren.

Doch wie können diese Ansätze zu einem echten Wettbewerbsvorteil werden?

Nachhaltige Datenkultur: Der Schlüssel zu einer bewussten digitalen Zukunft

In einer Welt, die zunehmend von digitalen Technologien geprägt wird, stehen Unternehmen mehr denn je in der Verantwortung, ethische und nachhaltige Wege zu beschreiten. Die Art und Weise, wie wir mit Daten umgehen, beeinflusst jedoch nicht nur unseren ökologischen Fußabdruck – sie entscheidet auch über Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

Nachhaltige Datenkultur: Der Schlüssel zu einer bewussten digitalen Zukunft // Aearial View of a green path in the middle of a lak

Warum Daten Nachhaltigkeit brauchen

„Daten sind das Gold unserer Zeit.“ Dieser Satz ist längst zur digitalen Binsenweisheit geworden. Doch wie bei jedem wertvollen Gut stellt sich die Frage: Wie gehen wir verantwortungsvoll damit um? Studien zeigen, dass im Schnitt nur 20 % der in Unternehmen gespeicherten Daten geschäftskritisch sind – der Rest sind redundante, veraltete oder irrelevante Informationen. Diese Daten kosten Energie, Speicherplatz und bares Geld.

Täglich werden weltweit rund 333 Milliarden E-Mails verschickt. Pro E-Mail entstehen im Durchschnitt 2 bis 4 Gramm CO – das summiert sich auf 666.000 Tonnen CO₂ pro Tag. Das entspricht etwa 2,1 Millionen Flugreisen von München nach London – täglich. Das ist eine enorme Belastung und ein starker Kostenfaktor. Hinzu kommen die Kosten schlechter Entscheidungen, die auf Basis unvollständiger oder veralteter Daten getroffen werden – denn datenbasierte Entscheidungen sowie auch der erfolgreiche Einsatz von Technologien wie Generativer KI bedürfen einer gepflegten Datenbasis. Nur so können sie zum Wettbewerbsvorteil werden.

Digitale Selbstverantwortung fördern

Geordnete DatenDer nachhaltige Umgang mit Daten ist Sache des Unternehmens? Natürlich müssen Unternehmen entsprechende Voraussetzungen schaffen. Die Entscheidung zu mehr Effizienz und Produktivität beizutragen, beginnt jedoch bei jedem Einzelnen. Viele Mitarbeitende sind sich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen ihres digitalen Verhaltens gar nicht bewusst. Dabei können schon einfache Maßnahmen große Wirkung entfalten:

  • Reduzierung der E-Mail-Anhänge
  • Regelmäßiges Aufräumen und Löschen veralteter Dateien
  • Umstellung von HD- auf SD-Auflösung bei Video-Meetings
  • Bewusster Einsatz von KI-Anfragen und Suchmaschinen

So kann der ökologische Fußabdruck und damit auch die Kosten gesenkt und zugleich die Datenqualität und Arbeitseffizienz gesteigert werden. Denn Mitarbeitende verbringen täglich viel Zeit mit der Suche nach Informationen – Zeit, die in Tätigkeiten mit einer höheren Wertschöpfung investiert werden könnte. All das kann sowohl zu mehr Kosteneffizienz als auch zu mehr Nachhaltigkeit betragen. Doch individuelles Verhalten allein reicht nicht aus. Unternehmen müssen die Rahmenbedingungen schaffen, um digitale Nachhaltigkeit systematisch zu fördern.

Die richtigen Voraussetzungen schaffen

Organisationen sind in der Pflicht, strukturelle Voraussetzungen für eine nachhaltige Datenkultur zu schaffen. Das bedeutet:

  • Transparente Datenrichtlinien: Welche Daten dürfen wie lange gespeichert werden?
  • Effiziente Tools: Kollaborationsplattformen und Sharing-Dienste statt E-Mail-Flut
  • Automatisierte Prozesse: Regelmäßige Datenbereinigung und Monitoring
  • Bewusstsein schaffen: Workshops, Schulungen und CO₂-Reportings als feste Bestandteile der Unternehmenskultur
Sie wollen mehr zu diesem aktuellen Thema erfahren? Dann melden Sie sich an beim kostenlosen Online-Webinartag von Connect Professional am 16.9.2025 von 9-15 Uhr. Hier gehen Annette Brunsmeier und Alexander Zäh in ihrem Vortrag um 10 Uhr auf das folgende Thema ein: Sustainable IT – Innovation und Verantwortung: Nachhaltige IT ist viel mehr als ein Hype oder ein Buzzword“.

Der Wandel beginnt in der Unternehmenskultur

Um dieses Bewusstsein zu schaffen und fest in die Unternehmenskultur zu integrieren, bedarf es der Auseinandersetzung mit dem eigenen Umgang mit Daten, den eigenen Aufgaben und dem eigenen Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag. Doch wie kann man dabei das Bewusstsein innerhalb des Unternehmen fördern und zur Diskussion anregen?

Wir setzen dabei u. a. auf Climate Fresk Workshops, Purpose Carving Sessions und die Initiative Planet & Pixels:

  • Climate Fresks als etabliertes Workshop-Format mit dem Ziel, das Bewusstsein und das Verständnis eines jeden einzelnen Mitarbeitenden für den Klimawandel auf wissenschaftlicher Grundlage zu stärken.
  • Purpose Carving als moderierte Workshops, die Mitarbeitende und Führungskräfte dabei unterstützen, ihren individuellen Purpose (Zweck, Sinn) in Einklang mit den Unternehmenswerten zu finden. Ziel ist es, persönliche Sinnstiftung mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens zu verbinden – insbesondere im Kontext von Nachhaltigkeit, Digitalisierung und gesellschaftlicher Verantwortung.
  • Planet & Pixels als gemeinsame Initiative von World Cleanup e.V. und Fujitsu – ein herausragendes Beispiel für den Schulterschluss zwischen Technologie, Umweltbewusstsein und dem Streben nach Effizienzgewinnen, um die digitale und die analoge Welt nachhaltiger zu gestalten. In Workshops, Lernreihen und digitalen Cleanups werden Führungskräfte, Mitarbeitende und Einzelpersonen ermutigt, neue Gewohnheiten zu entwickeln – für mehr digitale Ordnung und weniger digitalen Müll.

E-Book zum Thema "Nachhaltige Datenkultur" // Grafik Frau am Flussbett

Eine Zukunft, die kostenbewusst, digital UND nachhaltig ist

Die digitale Transformation ist nicht aufzuhalten – aber sie muss verantwortungsvoll gestaltet werden. Eine nachhaltige Datenkultur ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um ökologische, ökonomische und soziale Ziele in Einklang zu bringen. Unternehmen, die heute in Datenhygiene, transparente Prozesse und digitale Bildung investieren, sichern sich nicht nur Effizienzgewinne, sondern gestalten aktiv eine ethische und nachhaltige digitale Zukunft.

Fsas Technologies begleitet Sie auf diesem Weg. Mit Technologie, Know-how – und einem tiefen Verständnis dafür, dass jede große Veränderung im Kleinen beginnt. Erfahren Sie in unserem E-Book zum Thema „Nachhaltige Datenkultur“ mehr darüber, wie Sie durch den durchdachten Einsatz von passenden Tools, Standards und einem Aufbau einer durchgängigen Unternehmenskultur Ihre Kosten senken und Effizienz enorm steigern können .

Weitere Infos zu unseren Ansätzen in Richtung nachhaltiger IT erhalten Sie auf unserer Webseite: www.fujitsu.com/de/sustainable-it. Lassen Sie uns dazu ins Gespräch kommen – schreiben Sie uns an: ask.consulting @fujitsu.com

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Autor

  • Annette Brunsmeier

    Annette Brunsmeier ist Strategy Lead Digital Responsibility bei Fsas Technologies - a Fujitsu company. Sie ist seit über zehn Jahren in der IT tätig und begleitet Kunden bei der Entwicklung innovativer Ideen und Konzepte – mit einem klaren Fokus auf Co-Design und partnerschaftlicher Zusammenarbeit. Ihre Arbeit konzentriert sich auf zukunftsweisende Innovationsprojekte und den Einsatz neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz, IoT, Blockchain oder Quantum Computing. Ihr Ziel: nachhaltige Mehrwerte schaffen – für Wirtschaft, Umwelt und unsere Gesellschaft. Jetzt vernetzen: LinkedIn

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